Annette – Trotzdem Träume verwirklichen

Mir war immer wichtig, dass ich mich trotz Rückschlägen darauf konzentriere, was weiterhin für mich möglich ist.

Mitten im Leben

Mit 36 Jahren und voll im Leben stehend bemerkte ich beim Yoga angeschwollene Lymphknoten in der Leiste. Ich ahnte, dass etwas nicht in Ordnung ist, bin aber noch zwei Jahre von Pontius zu Pilatus gelaufen, und mir wurde immer gesagt: „Sie sind gesund.“ Einer Freundin wurde es dann zu bunt, und sie vermittelte mir einen Termin in der Charité in Berlin. Bei der Vorbereitung für die Ultraschallun­tersuchung fragte mich der Arzt: „Wissen Sie eigent­lich, was es schlimmstenfalls sein könnte?“ Als er dann den Begriff Lymphdrüsenkrebs nannte, konnte ich erst gar nichts damit anfangen. Brustkrebs zum Beispiel war mir ein Begriff – aber das Lymphsystem konnte auch von Krebs befallen sein? Nach weiteren Untersuchungen bekam ich die Gewissheit: Es handelte sich um ein follikuläres Lymphom – eine Art des Non-Hodgkin-Lymphoms. 

 

Die passende Therapie

Nun musste ich mir heimatnah einen Arzt suchen; was gar nicht so einfach war. Mir erschienen die teilweise vorgeschlagenen Therapien sehr aggressiv. So gab es die Empfehlung, den ganzen Körper zu bestrahlen. Dies hätte bedeutet, dass ich nie mehr ungeschützt in die Sonne gehen könnte und auf mein geliebtes Hobby Schwimmen unter freiem Himmel verzichten müsste. Nach langer Suche bin ich zu Professor Rummel gekommen, und ihm habe ich vertraut. Nach einer lokalen Strahlentherapie wurde ich mit einer Chemotherapie zusammen mit dem Antikörper Rituximab behandelt, und die Erkrankung war zunächst unter Kontrolle. 
 
 

 

Rückschläge

Rückblickend kann ich feststellen, dass die Erkran­kung mein Leben komplett auf den Kopf gestellt hat. Besonders schwer fiel es mir, dass ich meinen Traumberuf Architektin nicht mehr wahrnehmen konnte. Dabei hatte ich schon zu Schulzeiten darauf hingearbeitet, Architektur studieren zu können. Durch die Erkrankung hat meine Leistungsfähig­keit enorm gelitten. Mir war aber immer wichtig, trotzdem am Leben teilzuhaben. Deswegen bewarb ich mich auf eine Teilzeitstelle und war auch sehr zufrieden mit dem Arbeitsumfeld. Leider erlitt ich ungefähr drei Jahre nach der ersten Diagnose ein Rezidiv. Dieser Rückfall warf mich wieder aus der Bahn, und eine neue Therapie wurde notwendig. 

 

Unterstützung für das Immunsystem

Inzwischen hatte auch mein Immunsystem unter der Erkrankung selbst und infolge der Behand­lungen gelitten. Als sehr belastend erlebte ich die wiederkehrenden Herpesinfektionen. Besonders mehrere Gürtelrosen mit extremen Schmerzen waren furchtbar. Bei einer Routineuntersuchung sprach ich Professor Rummel darauf an. Sofort veranlasste er eine Blutuntersuchung und die Bestimmung des IgG-Spiegels. Es stellte sich heraus, dass dieser extrem niedrig war. Er erklärte mir daraufhin, dass mein geschädigtes Immunsystem eine Unterstützung in Form von Immunglobulinen brauche, möglicherweise sogar mein Leben lang. Nun bekomme ich alle vier Wochen Immunglobuline verabreicht. Seitdem hatte ich höchstens mal eine normale Erkältung, aber keine schweren Infekte und auch Gott sei Dank keine Gürtelrose mehr.

 

Eine größere Offenheit

Inzwischen habe ich angefangen, offener mit meiner Erkrankung umzugehen. Krebs wird doch teilweise noch als „Makel“ angesehen und nicht gerne thematisiert. 

 

Mir hat es geholfen, meine Erwartungen an meine Lebenssituation anzupassen und mit kreativen Lösungen Zufriedenheit zu finden.

 

Auch hat nicht jeder Verständnis für die Einschränkungen, die mit so einer Erkran­kung einhergehen – ich sehe ja eigentlich ganz normal und gesund aus. Trotzdem merke ich, dass das Umfeld in den letzten Jahren eine größere Offenheit im Umgang mit Krankheiten entwickelt hat, es sind ja auch immer mehr Menschen von Krebs betroffen

 

Kraftquellen

Mir war immer wichtig, dass ich trotz Rückschlägen mich darauf konzentriere, was weiterhin für mich möglich ist. Durch Innehalten, eine Analyse meiner Situation und die Anpassung meiner Erwartungen konnte ich immer wieder ungeahnte Möglichkeiten finden. So kann ich zwar nicht mehr als Architektin arbeiten, habe aber die Planung und Bauleitung für den Umbau unseres Hauses übernommen und kann damit unser barrierefreies Heim genau so gestalten, wie wir es uns immer vorgestellt hatten. Mein Hobby Schwimmen nutze ich nun für Konditionstraining und um einen freien Kopf zu bekommen.

 

Es bieten sich immer ungeahnte Möglichkeiten, Zufriedenheit und Erfüllung zu finden.

 
Außerdem haben mir mein Glaube, mein Mann, meine Freunde und nicht zuletzt Kater Säbelzahn immer wieder Kraft gegeben. Um mich zu stabilisieren, plane ich regelmäßig Sport ein und sorge für eine gute Ernährung und viel Schlaf – gerne auch mal ein Mittagsschläfchen auf unserer Sonnenterrasse. 
 

Bernd

Birgit

Oskar

Monika

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